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Erinnerungen  

Ilona Peuker - Erinnerungen

 

Erinnerungen an Ilona Peuker

Maria Grusch, geb. Frank
e-mail: grusch.herbert@aon.at

Der Beginn war im Jahre 1947, ich war zwölf Jahre alt und Mitglied der Sport-Union Tulln. Ilona Peuker unterrichtete in dieser Institution rhythmische Gymnastik und Akrobatik - so nannte man das Bodenturnen auf höherem Niveau. Sie war die Trainerin, die uns die grazile, tänzerische Gymnastik lehrte. Handbewegungen und Fußbewegungen in vollendet ästhetischer Form zeigte und auch das Gefühl dafür vermittelte. Die einfachste Bewegung immer mit Grazie und Charme war für uns selbstverständlich. Sie hat es selbst vorgeführt und gezeigt. Zum Thema Akrobatik kann ich nur sagen, dass eine eher kleine Gruppe von guten Turnerinnen die schwierigen Bodenübungen mit großer Beweglichkeit ausführte. Mein Stolz war und ist - ich gehörte dazu.

Alle Darbietungen, die wir vorführten, waren zu ausgewählten Musikstücken getanzt oder geturnt, von Ilona Peuker selbst am Klavier begleitet. Das war "life" im besten Sinn des Wortes.

Ilona Peuker ging 1949 nach Wien, um dort der Mannschaft der Geräteturnerinnen der Sport Union Wien grazile, elegante Bewegungen beizubringen. Das kraftvolle turnerische Können der Mädchen wandelte sich langsam in ballettartige Leichtigkeit, für diese Sportart ein großer Gewinn.

Bis zum Jahre 1950 kam Frau Peuker immer noch einmal die Woche nach Tulln, um verschiedene Altersgruppen von Mädchen zu trainieren. Grundlage war das klassische Ballett. 1951 bis 1952 fuhr ich dann nach Wien zu Training als Mitglied der österreichischen Mannschaft für rhythmische Gymnastik und als Vorbereitung für die "Gymnastrade 1952" in Den Haag in Holland.

Wir waren ein Team von acht Mädchen, ich war damals in der 7. Klasse Gymnasium und siebzehn Jahre alt.

Juni 1952: Wir hatten viel trainiert, geübt und waren bestens vorbereitet für die Gymnastrade. Unsere Mannschaft erreichte den 1. Platz in der Disziplin für rhythmische Gymnastik und für Gymnastik mit Handgerät, bei uns mit Ball.

Freudig und stolz kamen wir nach Österreich zurück. Wir hatten einen schönen Sieg errungen. Es war die 1. Gymnastrade nach dem 2. Weltkrieg und für mich persönlich mein größter sportlicher Erfolg. Zu danken ist dies unserer Trainerin und Ballettmeisterin Ilona Peuker.

Das Training in Wien ging noch kurze Zeit weiter, bis sie 1953 endgültig Österreich verließ und nach Brasilien auswanderte.

Ich denke mit Freude an die schöne Zeit, sie war prägend für mich und ich habe sehr viel gelernt.

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