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Erinnerungen  

Ilona Peuker - Erinnerungen

 

Erinnerungen an Ilona Peuker

Monika Rödl, geb. Frank

Mein Name ist Monika Roedl. Ich bin Österreicherin und wohne in Tulln, einer kleinen Stadt in Niederösterreich. Als Kind durfte ich zu Frau Prof. Ilona Peuker in die Ballettschule gehen. Es war eine schwere Zeit, die Zeit nach dem 2. Weltkrieg und es gab wenig zu kaufen. Aber Freude an Bewegung konnte uns keiner nehmen. Mein Vater: Josef Frank war damals Obmann der Österreichischen Turn und Sportunion in Tulln und Ilona Peuker konnte innerhalb dieses Vereines ihre Gymnastik- und Ballettschule eröffnen. Natürlich hatten wir keine Ballettschuhe für Spitzentanz, die gab damals ja nicht, aber wir erlernten mit viel Spaß alle Sprünge, Pirouetten, Handbewegungen, Positionen, und Figuren wie im klassischen Ballett. Auch die Ausdrücke dafür in Französischer Sprache waren uns geläufig. Jede Woche freuten wir uns auf die Stunden mit Ilona Peuker. Sie saß am Klavier im Turnsaal (wo sie dieses Klavier aufgetrieben hatte, weiß ich nicht, es war einfach da.) Im Organisieren war sie einfach Spitze und alle Türen standen ihr offen, wenn sie mit ihrem Charme Wünsche vorbrachte.

Mit diesem Instrument gab sie uns rhythmische Begleitung zu all unseren Übungen. Besonders gut erinnere ich mich an die Vorführungen aller drei Kindergruppen, im Tullner Kinosaal für alle Eltern und Freunde. Ilona Peuker hatte 1ooo Ideen für Tänze und Clownerien zu schönen Melodien zu denen wir Kinder tanzen durften und Akrobatik machten. Das war in diesen Jahren ein Fest für die ganze Stadt und alle Vorführungen waren restlos ausverkauft. Die Kostüme dafür nähten und bastelten die Mütter der Kinder selbst, teils aus Stoffen, teils aus Kreppapier. Man war ja erfinderisch und half sich gegenseitig.

In den kalten Wintermonaten: Dezember bis Februar 1946 und 1947 mußten wir Kinder jedesmal zum Turnen ein Stück Holz zum Heizen des Ofens im Turnsaal mitnehmen, damit es nicht ganz so kalt war. So schlecht waren die Zeiten damals. Später stellte die Stadtverwaltung Heizmaterial zur Verfügung.

Die Gruppe der großen, der erwachsenen Mädchen fuhr im Jahre 1952 nach Holland zur 1. GYMNASTRADE und belegte prompt den 1. Platz. Ein internationaler Riesenerfolg für Ilona Peuker und ihre Gruppe.

Es war einfach eine wunderschöne, unvergeßliche Zeit für mich.

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