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Curso Ernst Idla  

Ilona Peuker - Kurs Ernst Idla


Ein Erlebnis im Sportparadies von Macolin

Den Internationalen Gymnastik-Kurs, geleitet von Professor Ernst Idla in der Gymnastik und Sportschule von Macolin, als Sportparadies zu bezeichnen, ist keine Uebertreibung.

Schon die Ankunft in Macolin und der erste Besuch, um alle Niederlassungen in einer Hoehe von 900 m zu sehen, haben mich so bezaubert, dass sie mich die anstrengende Reise von Wien nach Macolin vergessen liessen. Im Grand Hotel, im Herzen des Sportzentrums Macolin, wo alle Kursteilnehmer untergebracht waren, wurden wir sehr freundlich aufgenommen.


Unterkunftsgebaeude des Sportzentrums, Macolin, Schweiz, 1951.

Vom Hotel hat man eine praechtige Aussicht auf den See und die Stadt Biel. Um das Hauptgebaeude herum, das von schoenen Waeldern umgeben ist, findet man das Sportparadies, welches ich eine Woche lang geniessen konnte.

In dieser wunderbaren Gegend befinden sich zwischen gruenen Rasen und Waeldern die Turnhallen und Sportplaetze, komplett integriert und in totaler Harmonie mit dieser praechtigen Natur. Es gibt noch einen Schwimmbeckenkomplex, der das Herz jedes Sportlers hoeher schlagen laesst. Ich brauche nicht zu betonen, dass in diesem einzigartigen Sportparadies, in dem alle Arten von Koerpererziehung vorgefuehrt werden, die Teilnehmer von den besten Lehrern und Professionellen betreut werden.

 


Sportkomplex: Turnhalle, Innen- und Aussensicht, und Schwimmbecken. Macolin, Schweiz, 1951.

Mit diesen ersten Eindruecken und mit bestem Humor warteten wir mit Spannung auf den Kursbeginn. Professor Idla, von Stockholm, ist seit seines grossen Erfolges an der Lingiade von Stockholm im Jahre 1949 bei allen bekannt. Aber was er uns in diesem Kurs anbot, uebertraf alle meine Erwartungen. Seine Methode und seine Art sind einzigartig. Er zeigte den Weg, durch den die Gymnastik gehen und sich entwickeln muss. Er lehnt keine Sportbranche und kein Geraet ab (abgesehen des Balkens), im Gegenteil, er benuetzt sie und will, dass seine Gymnastik bei der grossen Masse bekannt wird. Er arbeitet mit Kindern, Frauen, Maennern, Sportlern und Turner. Seine Methode ist die beste Basis fuer den artistischen Tanz.

Bei herrlichstem Wetter bewegten wir uns in frischer Luft, auf einem Rasen, von wo wir eine schoene Sicht auf die Alpenkette hatten, die sich vor unseren Augen ausbreitete. Hier uebten wir die beruehmte Technik von Idla, gehen und laufen, ebenso schoene Uebungen mit Baellen. Auch konnten wir die Arbeit seiner drei Assistentinen bewundern, die in einer natuerlichen Form alle waehrend dieses Kurses administrierten Bewegungen vorfuehrten, bei denen immer betont wurde "nicht nachahmen, denn die natuerliche Bewegung laesst sich nicht imitieren, nur ergaenzen." Man legte grossen Wert auf eine korrekte Haltung: Die Haltungsschule ist wie ein roter Faden, der die Methode von Idla durchzieht, eine Tatsache, die wir anlaesslich der Vorfuehrungen seiner Assistentinnen am Tag des Kursendes bestaetigen konnten. Es war ein wunderschoener Abschluss fuer diesen so gut gelungenen Kurs.

Die Methode von Idla, in dieser einzigartigen Gegend aus- und vorgefuehrt, ist nicht nur eine schoene Erinnerung, sondern viel mehr, wir konnten unsere Kenntnisse sehr bereichern und werden in diesem Sinne weiterarbeiten.

Wien, 21. Juli 1951
Ilona Peuker

(Kommentar von Frau Professor Peuker in einem Bericht des Kurses, der von
Professor Ernst Idla, in Macolin, Schweiz, durchgefuehrt wurde)